Vielfalt ist uns wichtig
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Grundsätzlich möchten wir vorwegnehmen, dass wir die Wirtschaftskammer als eine sinnvolle Institution betrachten, die sowohl den beruflichen Schutz der Ausübenden als auch derjenigen, die die Dienstleistungen in Anspruch nehmen, gewährleistet. Über das Ausmaß der Regulierung und Kontrolle, das durch sie notwendig ist, und manchmal auch ihre Inhalte gehen die Meinungen jedoch auseinander, wie politische Debatten zeigen. Wirklich problematisch aber wird es, wenn jene, die Macht ausüben, diese nicht verantwortungsvoll und zum Wohle der Allgemeinheit, sondern nur im Interesse bestimmter Gruppen einsetzen.
Was wir damit meinen, lässt sich als ein Mangel an Interessensausgleich beschreiben, wenn die Ziele einer bestimmten Gruppe auf Kosten anderer durchgesetzt werden und bewusst Benachteiligungen anderer Gruppen in Kauf genommen oder gefördert werden, um eigene Vorteile zu sichern.
Letztlich befinden wir uns – als Gewerbetreibende – in einem dynamischen Zusammenspiel mit unseren Kund*innen, Lehrlingen, Absolvent*innen von Ausbildungseinrichtungen und Mitbewerber*innen, die auch als Konkurrent*innen um die Gunst der Kundschaft gesehen werden können. Diese Einflussfaktoren sind jedoch nicht abschließend, denn auch politische und gesellschaftliche Strukturen spielen eine maßgebliche Rolle. Abhängig davon, welcher Gruppe wir angehören und welche größeren, z.B. politischen oder wirtschaftlichen, Ziele wir verfolgen, bewerten wir Situationen und Entwicklungen unterschiedlich und setzen dementsprechend verschiedene Prioritäten.
Was uns Grüne Masseur*innen wohl am stärksten verbindet, ist das Gefühl der Unzufriedenheit, das uns dazu veranlasst hat, aktiv zu werden und als eigenständige Fraktion für mehr Vielfalt und Offenheit einzutreten. Denn nur wer sich einbringt, kann die Zukunft aktiv mitgestalten. In den vergangenen Jahren haben wir uns besonders gegen die erdrückende Dominanz einer großen Fraktion gewehrt, die aufgrund ihrer absoluten Mehrheit keinen Dialog führen musste – was uns leider gelegentlich schmerzhaft demonstriert wurde.
Unser Ziel für die kommende Wirtschaftskammerwahl im März ist deshalb klar: Wir wollen mehr Mandate gewinnen und die absolute Mehrheit des Wirtschaftsbundes brechen. Denn wenn mehrere Fraktionen stark genug sind, wird der Dialog notwendig und ist nicht nur Gefälligkeit. Das können wir erreichen – mit eurer Unterstützung und eurer Stimme!
Diese Jahre haben uns allerdings auch wertvolle Erfahrung und Expertise gebracht, die sich auf andere Branchen übertragen lassen. So haben wir begonnen, uns vom reinen Fachbereich Massage zu lösen und unser Team um einen Tätowierer und eine Kosmetikerin erweitert.
Unser langfristiges Ziel ist es, noch breiter aufgestellt zu sein: Aus den GRÜNEN MASSEUR*INNEN sollen die GRÜNEN MASSEUR*INNEN, FUSSPFLEGER*INNEN, KOSMETIKER*INNEN, TÄTOWIERER*INNEN und PIERCER*INNEN werden – auch wenn der Name etwas sperrig ist und wir noch auf einen besseren Einfall hoffen.