Newsletter 33 der Grünen Masseur*innen — Die kritische Alternative

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Lesedauer: 9 Minuten

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Liebe/r

willkommen bei der 33. Ausgabe des Newsletters der Grünen Masseur*innen!
(04. Dezember 2024)

~ Wirtschaftskammerwahlen im März 2025 – Warum soll ich wählen gehen?

Anfang März 2025 ist es wieder so weit: Die Wirtschaftskammerwahlen stehen an. Dabei stellt sich für viele von uns die Frage: Gehe ich überhaupt zur Wahl? Wem gebe ich meine Stimme? Und vor allem: Kann meine Stimme etwas bewirken?

Wir sind der Meinung: Ja, zur Wahl zu gehen und die Stimme abzugeben, macht Sinn. Warum?

Die Ausschüsse in den Innungen/Fachgruppen bestehen vor allem aus unterschiedlichen Lagern (Listen), die in der Mehrzahl Parteien nahestehen. Es gibt jedoch auch parteilose Listen, wie unsere, die Veränderungen bewirken möchten, ohne sich an Parteizugehörigkeiten zu binden.

In „unserer“ Fachgruppe (FKM: Fußpflege, Kosmetik, Massage, Piercing, Tätowieren) dominiert aktuell der ÖVP-nahe Wirtschaftsbund (WB), der die absolute Mehrheit innehat und generell in der gesamten Wirtschaftskammer bestimmend ist. Aus unserer Sicht ist das kritisch, insbesondere aus der Perspektive von Ein-Personen-Unternehmen (EPUs), denn der WB fokussiert sich wirtschaftspolitisch vor allem auf größere Unternehmen. Themen von gesellschaftlicher Bedeutung wie Nachhaltigkeit oder klimaorientierte Anliegen geraten oft ins Hintertreffen, da sie nicht immer mit den Interessen dieser Zielgruppe vereinbar sind.

Das Problem der absoluten Mehrheit

Der WB kann mit seiner absoluten Mehrheit Beschlüsse fassen, ohne den Dialog mit anderen Interessensvertretungen suchen oder Kompromisse eingehen zu müssen. Wir sehen das als problematisch, da in einer Fachgruppe alle Mandatar*innen wichtige Anliegen von Kolleg*innen vertreten, die Gehör finden sollten. Unser Ziel ist es daher, die absolute Mehrheit aufzubrechen, um wieder mehr Pluralität und einen fairen Interessensausgleich zu ermöglichen.

Warum Deine Stimme wichtig ist

Jede nicht abgegebene Stimme stärkt letztlich den Status quo und sorgt dafür, dass alles so bleibt. Veränderung beginnt mit Deiner Wahlentscheidung.

Wer wir sind

Wir sind „Die Freie und Kritische Alternative“ (vormals Grüne Masseur*innen), eine unabhängige Gruppierung engagierter Mitglieder. Unser Ziel ist es, unabhängig von Parteipolitik, die Anliegen aller Mitglieder unserer Fachgruppe zu vertreten. Seit Jahren setzen wir uns aktiv ein,

  • grundlegend für Information und Transparenz: Unsere Website (www.gruene-masseurinnnen.at) bietet seit über zehn Jahren aktuelle Informationen zu Innungsthemen, Studien und berufsspezifischen Entwicklungen

und auch für konkrete Projekte zur Unterstützung von Kolleg*innen, wie z.B.

  • die Entwicklung einer Broschüre zum Umgang mit Belästigung und Diskriminierung im Praxisalltag – ein Vorhaben, das wir gegen Widerstände vor fünf Jahren gestartet haben und das kurz vor dem Abschluss steht, oder
  • die Unterstützung für Tuina und Ayurveda, um eine Absicherung ihrer Ausbildung auf NQR-Stufe 6 zu erreichen, so wie das für Shiatsu erfolgreich erreicht wurde.

Gemeinsam können wir Veränderungen bewirken!

Unser Engagement lebt von Deiner Beteiligung. Ob durch das Teilen Deiner Anliegen oder durch aktive Mitarbeit in unserem Team, z.B. mit einer Solidaritätskanditatur – jede Unterstützung zählt.

Das Wichtigste aber: Wähle bitte im März – und wenn Dir unsere Arbeit gefällt, gib uns Deine Stimme.

*** Weitere und aktualisierte Informationen zur WK-Wahl hier ***

~ Die Grünen Masseur*innen werden DIE FREIE KRITISCHE ALTERNATIVE

Die Grünen Masseur*innen begannen vor einigen Jahren als unabhängige Liste, die sich primär auf die Anliegen von Masseur*innen in der Wiener Innung konzentrierte. Damals wie heute dominierte der Wirtschaftsbund (WB) mit absoluter Mehrheit die Innung, deren Fokus vor allem auf den Bedürfnissen größerer Betriebe, insbesondere aus dem Kosmetiksektor, lag. Im Gegensatz dazu wurden die Anliegen der Masseur*innen, die oft als Einpersonenunternehmen (EPU) tätig sind, kaum berücksichtigt.

2025 treten wir unter dem Namen DIE FREIE KRITISCHE ALTERNATIVE an, da „Grüne Masseur*innen“ nicht mehr umfassend genug für unsere erweiterten Anliegen und unser gewachsenes Spektrum steht.

Nicht nur für Masseur*innen

Während der Fokus früher stark auf der Vertretung der Masseur*innen lag, deren Belange in der Innung oft vernachlässigt wurden, hat sich unser Aufgabenfeld erweitert. Dies ist auch das Ergebnis der erfolgreichen Bemühungen der Grünen Masseur*innen, die Massageberufe stärker ins Bewusstsein der Innung zu rücken. Bereits bei der letzten Wirtschaftskammer-Wahl wurde der Kreis der Kandidat*innen erweitert: Jakob Nekolny, ein Tätowierer, brachte erstmals eine andere Perspektive ein. 2024 folgte Gerlinde Rattei, eine Kosmetikerin und Kosmetikproduzentin, die für die Grünen Masseur*innen in den Ausschuss kam.

Für die kommende Wahl möchten wir diese Vielfalt weiter stärken. Wir laden alle, die sich angesprochen fühlen, ein, uns zu unterstützen oder aktiv einzubringen (Kontakt). Gemeinsam wollen wir eine noch breitere Repräsentation und stärkere Interessenvertretung gewährleisten.

Frei und kritisch

Wir waren schon immer eine unabhängige Liste. Mit unserem neuen Namen möchten wir diese Unabhängigkeit noch deutlicher ins Bewusstsein rücken. Vor allem das Wort „frei“ unterstreicht unsere Haltung: frei von Parteibindungen, frei in unseren Entscheidungen und unabhängig von Vorgaben von oben.

Zugleich verstehen wir uns als kritische Alternative. Kritisch bedeutet für uns „abwägend“ und „prüfend“. Im Zentrum steht stets die Frage, welche Auswirkungen eine Entscheidung auf unsere Mitglieder hat. Dabei verfolgen wir keine ideologischen Ansätze, betrachten Entscheidungen aber auch im größeren Kontext, etwa mit Blick auf gesellschaftliche Folgen, Nachhaltigkeit oder das Klima.

Zudem: Unser kritischer Ansatz bezieht sich nicht nur auf Entscheidungen, sondern auch auf die Zusammenarbeit mit unseren Mitgliedern. Wir sehen sie als wichtige, kritische Partner*innen in Entscheidungsprozessen. Damit sie aktiv teilnehmen können, ist umfassende Information entscheidend. Wir fördern die Meinungsbildung durch transparente Kommunikation, etwa über unsere Website, unseren Newsletter (siehe Warum dieser Newsletter…) und durch unsere Arbeit für mehr Transparenz in der Innung insgesamt.

Alternative zur absoluten Entscheidungshohheit des Wirtschaftsbundes

Viel hat sich seit der Gründung der Grünen Masseur*innen verändert, die Anliegen von EPUs haben die Wirtschaftskammer erreicht und die Arbeit im Ausschuss ist – von einem „Rückfall in den Absolutismus“ zu Beginn der laufenden Funktionsperiode abgesehen, der durch die neuerliche absolute Mehrheit des WB (siehe Wahlergebnisse 2020 in Wien) möglich wurde – aktuell von deutlich mehr Zusammenarbeit und gegenseitiger Wertschätzung gekennzeichnet. Gerade Vielfalt und Dialog über unterschiedliche Positionen (siehe Vielfalt ist uns wichtig) ist unserer Meinung nach essentiell und sollte nach Möglichkeit nicht auf freiwilliger Basis beruhen, die jederzeit widerrufen werden kann (wie die „Geschichte“ zeigt), sondern auf Basis ausgeglichener(re) Mandatsverteilungen, die den Dialog notwendig machen.

Unser Engagement lebt von Deiner Beteiligung. Ob durch das Teilen Deiner Anliegen (Feedback und Anregungen) oder durch aktive Mitarbeit in unserem Team, z.B. mit einer Solidaritätskanditatur – jede Unterstützung zählt.

~ Massagen erweisen sich als wirksam in der Primärversorgung von Patient*innen mit Kreuzschmerzen

Nachdem Massagen in klinischen Studien ihre Wirksamkeit bei der Behandlung chronischer Rückenschmerzen im unteren Rücken (Kreuzschmerzen) bewiesen haben, wurde vermehrt der Ruf nach Studien laut, die reale Praxissituationen abbilden. Diese sollten sowohl die Grundversorgung – beispielsweise durch Empfehlungen von Hausärzt*innen – als auch die praktische Anwendung durch erfahrene Massage-Therapeut*innen berücksichtigen, die ihr volles Methodenrepertoire einsetzen.

Dieser Anforderung wurde die Studie von Elder et al. (2017) gerecht. Sie untersuchte die Wirkung von Massagen unter realen Alltagsbedingungen und zeigte, dass etwa 50 % der Patient*innen eine klinisch relevante Verbesserung ihrer Beschwerden erreichten …mehr dazu

~ Akupressur wirkt beruhigend auf Brustkrebspatient*innen während der Chemotherapie

Krebs gehört zu den häufigsten nicht-infektiösen Erkrankungen, wobei Brustkrebs die häufigste und zugleich tödlichste Krebserkrankung bei Frauen darstellt. Er hat oft schwerwiegende emotionale und psychologische Auswirkungen. Brustkrebspatientinnen leiden häufig unter erheblichem Stress, einer reduzierten Lebensqualität und einem insgesamt schlechteren Gesundheitszustand. Die Krankheit beeinträchtigt die Identität und Persönlichkeit der betroffenen Frauen und geht oft mit Problemen wie Angst, Depression, Hoffnungslosigkeit, sozialer Isolation sowie weiteren psychischen und physischen Belastungen einher.

Schätzungen zufolge entwickeln etwa 90 % der an Brustkrebs erkrankten Frauen Angstzustände. Dies wird durch die langfristigen Behandlungen, insbesondere durch die Chemotherapie, noch verstärkt.

Eine Studie von Harorani et al. (2023) hat gezeigt, dass Akupressur eine positive Wirkung auf die Angstzustände von Brustkrebspatientinnen während der chemotherapeutischen Behandlung haben kann. Somit könnte diese Therapieform eine unterstützende Maßnahme sein, um die psychische Belastung zu verringern und das Wohlbefinden der Patientinnen zu fördern … mehr dazu

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