Long, Andrew F. & Mackay, Hannah C.: The Effects of Shiatsu: Findings from a Two-Country Exploratory Study

Wellness-Behandlung
Die Weiterentwicklung des*der Praktiker*n durch Shiatsu

Die Shiatsu-Praktiker*nnen sprachen auch über die Art und Weise, in der sie Shiatsu ausübten. Drei Hauptthemen wurden dabei gefunden:

  • die individuelle Art der Praxis (es wurde darüber in Worten gesprochen wie: „meine Herangehensweise“, „ eigene kleine Tricks haben“);
  • die Entwicklung und Entfaltung durch die eigene Praxis (wachsende Erfahrung, wachsen als Individuum, lernen); und
  • die Wichtigkeit, dranzubleiben.

Außerdem sprachen sie über ihre Lehrer*innen-Rolle (den*die Schüler*in die Sensibilität zu lehren, wie tief man gehen dürfe und für die Qualität ihrer Berührung) und kommentierten bestimmte Behandlungsziele, die sie sowohl allgemein, als auch für bestimmte Klient*innen hatten.

Die Fokus-Gruppen

Die Teilnehmer*innen in den zwei Fokus-Gruppen gaben zusätzliche Beispiele zu den vorhandenen thematischen Bereichen, lieferten aber keine neuen Daten oder analytische Kategorien. Ihre Kommentare steigerten noch die Glaubwürdigkeit und Allgemeingültigkeit der Ergebnisse.

Schlussfolgerungen

1. Die Studie hat ihre Ziele erreicht. Durch die Verfolgung eines strikt qualitativen Forschungsentwurfs wurde eine Fülle an Daten über die Erfahrungen mit und Auswirkungen von Shiatsu aus der Perspektive einer bestimmten Anzahl von Klient*innen und Shiatsu-Praktizierenden in zwei Ländern gewonnen. Die Ergebnisse bieten eine wichtige Ergänzung zu der bestehenden wissenschaftlichen Basis über Shiatsu.

2. Die Ergebnisse, die gewonnen wurden, demonstrieren den Wert der Methoden, die in der Studie angewandt wurden. Im Besonderen die Wichtigkeit und den Wert einer Forschungs-Studie, die in die Tiefe gehende Interviews anstellt, um Einsicht in disziplinspezifische Wirkungen und Erfahrungen zu gewinnen. Solche Forschung muss noch vor Studien mit der Zielrichtung „funktioniert es eigentlich?“ gemacht werden, um experimentelle Daten darüber zusammenzutragen, „welche Wirkungen“ es geben könnte; Wirkungen, die von Klient*innen geschätzt und für wichtig befunden werden; Wirkungen und Ergebnisse, anhand derer die Praktiker*innen erkennen können, dass ihre Behandlungen und Shiatsu generell wirksam sind.

3. Die Ergebnisse liefern eine Grundlage – basierend auf Erfahrungen von Klient*nnen und Praktiker*nnen – auf der sich geeignete Methoden für eine größere Studie entwickeln lassen, mit einer größeren Anzahl von sowohl neuen als auch gegenwärtigen Shiatsu-Nutzer*innen in mehreren Ländern in Form einer Kohortenstudie.

Empfehlungen

1. Die Ergebnisse sollen in der Forschungs- und PraktikerInnen-Gemeinschaft verbreitet werden. Folgende Aktionen werden empfohlen: Publikationen in Rundschau-Journalen und Präsentationen auf Konferenzen durch das Forschungsteam. Verbreitung der Ergebnisse durch die Europäische Shiatsu Föderation (ESF) und ihre nationalen Verbände. Publikation der Zusammenfassung der Ergebnisse auf der Website der Universität Salford (www.fhsc.salford.ac.uk/hcprdu/projects/shiatsu.htm) und wenn möglich, auf der der ESF. Die ESF und die nationalen Verbände sollten nach weiteren Möglichkeiten schauen, die Forschungsergebnisse vorzustellen, sowohl auf politischer Ebene als auch innerhalb der Praktiker*innen-Gemeinschaft mit den entsprechenden passenden Berichten für das jeweilige Ziel-Publikum.

2. Überlegungen in der ESF und den nationalen Verbänden anstellen, welche Schlussfolgerungen aus den Ergebnissen für eine Professionalisierung der Ausbildung als auch des Berufes gezogen werden können. Mögliche wichtige Felder sind die Kommentare von Klient*nnen über ihre Erfahrungen, die therapeutische Beziehung und negative Wirkungen.

3. Es sollten Wege gefunden werden weitere Forschungen zu finanzieren, durchgeführt in Form einer Longitudinalstudie in weiteren Ländern mit mehr Klient*innen, sowohl neuen als auch gegenwärtigen Nutzer*innen von Shiatsu.

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