Historischer Abriss über die Traditionelle Fernöstliche Medizin und Shiatsu

Bücher

Moxibustion

1530 erschienen die „Fragen und Antworten zu Akupunktur und Moxibustion”, und mit der Veröffentlichung des „Handbuchs der Akupunktur und Moxibustion” sowie 1817 mit der systematischen Auflistung der 361 Akupunkturpunkte auf den 14 Meridianen erlebte die Akupunktur nochmals einen Höhepunkt. Durch den Verlust der Tradition jedoch sank sie in der Qing-Dynastie (1644 – 1840) in der öffentlichen Achtung so weit ab, dass 1822 die Abteilung für Akupunktur und Moxibustion an der Kaiserlich-Medizinischen Hochschule in Peking geschlossen wurde, da sie vom Kaiserhof als nicht mehr angemessene Therapieform für den Kaiser erachtet wurde. Damit begann der Niedergang der Traditionellen Chinesischen Medizin, die ihren Höhepunkt vor allem in der Zeit der Ming-Dynastie (1368 – 1644) erlebt hatte.

Als letzte wichtige Werke erschienen der „Goldene Spiegel der Medizin”, ein Kompendium der traditionellen Heilkunde mit Schwerpunkt auf der Kräuterheilkunde, und 1642 – als Ergänzung des differentialdiagnostischen Werks „Über kälteinduzierte Krankheiten” von Zhang Zhong Jing – die Abhandlung über die „Verbreitung von Fieberkrankheiten”.

Chirurgie

Chirurgie (Wai Ke) nimmt innerhalb der chinesischen Medizin nur eine Randstellung ein, ihre Entwicklungsansätze wurden nie konsequent weiterverfolgt und chirurgische Eingriffe nur selten erwähnt. Hua Tuo (141 – 212) war der erste chinesische Arzt, der auch Operationen unter Einsatz von medikamentösen Betäubungsmitteln durchgeführt hat. Als Chirurg bekannt geworden ist auch Chen Shi Gong (1555 – 1636), dessen „Standardlehrbuch zur Chirurgie” auch einen ethischen Kodex für Ärzte, die „Fünf Verbote” enthält:

Kräutertherapie

Als Basis der Kräutertherapie (Zhong Cao Yao) gilt der „Klassiker des Shen Nong zur Kräuterkunde”, der Shen Nong, dem Bruder des Gelben Kaisers zugeschrieben, von der Forschung jedoch in die Zeit zwischen dem zweiten Jahrhundert vor und dem zweiten Jahrhundert nach Christi Geburt datiert wird. In diesem frühen Werk zur Kräutertherapie, auf das sich spätere Autoren immer wieder beziehen, finden sich die Namen und die Anwendungsmöglichkeiten der damals bekannten „Heilkräuter”, die durchaus auch tierischer Herkunft sein können. Anfangs war die Pharmakologie vor allem noch im Bereich der magisch-religiösen Medizin angesiedelt, und in ihrer sozialen Stellung blieb die Kräutertherapie auch bis in die Neuzeit hinter der von Akupunktur und Moxibustion zurück, weil sie vor allem von den Wanderärzten praktiziert wurde.

Über viele Generationen von Ärzt*innen wurde das Wissen der Kräutertherapie weitergegeben, überprüft und neu bewertet, indem veraltete, dem Abglauben verhaftete, unbrauchbare oder geradezu schädliche Rezepturen weggelassen wurden. Im Jahre 1578 beispielsweise erschien das „Handbuch zur chinesischen Materia Medica”, in dem die bislang bekannten 1872 Kräuter und über 10 000 Rezepturen neu systematisiert und zusammengefasst wurden.

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