Field, Tiffany et al.: Moderate Pressure is Essential for Massage Therapy Effects
In einer Studie von Field et al. (20071Field, T., Figueiredo, B., Hernandez-Reif, M., Diego, M., Deeds, O., & Ascencio, A. (2007): Massage therapy reduces pain in pregnant women, alleviates prenatal depression in both parents and improves their relationships. Journal of Bodywork and Movement Therapy, 12, 146–150.) zeigte sich der positive Einfluss moderater Massagebehandlungen durch ihre Partner auf pränatal depressive Frauen. Bei den Frauen, die zweimal pro Woche von ihren Partnern massiert wurden, nahmen die selbstberichteten Bein- und Rückenschmerzen, Depressionen, Ängste und Wut bei den massierten schwangeren Frauen stärker ab als bei den Frauen der Kontrollgruppe. Darüber hinaus berichteten die Partner, die die Schwangeren massierten, im Vergleich zu den Partnern der Kontrollgruppe über einen geringeren Grad an depressiver Stimmung, Angst und Wut im Verlauf der Massagebehandlungen. Zudem verbesserten sich die Ergebnisse eines Beziehungsfragebogens sowohl bei den Frauen als auch bei den Partnern in der Massagegruppe stärker als in der Kontrollgruppe.
In einer Studie von Field et al. (20062Field, T., Hernandez-Reif, M., & Diego, M. (2006): Newborns of depressed mothers who received moderate versus light pressure massage during pregnancy. Infant Behavior & Development, 29, 54–58.) wurden Neugeborene von depressiven Müttern, die während ihrer Schwangerschaft (5. bis 8. Monat) eine Massage mit mäßigem Druck bzw. mit leichtem Druck erhalten hatten, hinsichtlich ihres Verhaltens während 15-minütiger Beobachtungen und ihrer Leistungen auf der Brazelton Neonatal Behavior Assessment Scale verglichen. Dabei zeigte sich, dass die Gruppe der Neugeborenen, deren Mütter während der Schwangerschaft eine moderate Druckmassage erhalten hatten, einen größeren Prozentsatz der Beobachtungszeit mit Lächeln und Vokalisieren verbrachte und sie bessere Ergebnisse in den Bereichen Orientierung, Motorik, Erregbarkeit und Depression auf der Brazelton-Skala erzielten.
In einer Studie von Field et al. (20103Field, Tiffany, Diego, Miguel & Hernandez-Reif, Maria (2010): Moderate Pressure is Essential for Massage Therapy Effects. International Journal of Neuroscience, Volume 120, 2010, Issue 5. S 381-385.) wurden Mütter angewiesen ihre (reif geborenen) Neugeborenen einmal am Tag mit moderatem bzw. leichtem Druck zu massieren. Das Wachstum der Säuglinge (Gewicht, Länge und Kopfumfang), ihr Schlafverhalten und ihre Leistungen auf der Brazelton-Skala wurden kurz nach der Geburt und im Alter von einem Monat untersucht. Im Vergleich zu Säuglingen, die mit leichtem Druck massiert wurden, nahmen die Säuglinge in der Gruppe mit moderatem Druck mehr Gewicht zu, waren länger, schnitten auf der Brazelton-Orientierungsskala besser ab, hatten niedrigere Brazelton-Erregbarkeits- und Depressionswerte und zeigten weniger unruhiges Verhalten während des Schlafs.
In einer Studie von Field et al. (20064Field, T., Diego, M. A., Hernandez-Reif, M., Deeds, O., & Figueiredo, B. (2006): Moderate versus light pressure massage therapy leads to greater weight gain in preterm infants. Infant Behavior & Development, 29, 574–578.) erhielten Frühgeboren (durchschnittliches Geburtsalter: 30 Wochen) fünf Tage lang dreimal täglich 15-minütige Massagen. Verhaltenszustand, Stressverhalten und Herzfrequenz wurden 15 Minuten lang vor und während der ersten 15-minütigen Therapiesitzung aufgezeichnet. Die Gruppe mit moderater Druckmassage nahm (gegenüber der Gruppe mit leichter Druckmassage) pro Tag signifikant mehr an Gewicht zu, und bei den Verhaltensbeobachtungen zeigte die Gruppe mit moderater Druckmassage eine signifikant geringere Zunahme von aktivem Schlaf, Aufregung, Weinen, Bewegung und Stressverhalten (Schluckauf). Sie zeigten auch eine geringere Abnahme des Tiefschlafs, eine stärkere Abnahme der Herzfrequenz und eine stärkere Zunahme der vagalen Aktivität.
Einer Übersichtsarbeit von Field et al. (20055Field, T., Hernandez-Reif, M., & Diego, M. (2005): Pregnancy, labor and infant massage. In T. Field (ed). Touch and Massage in Early Child Development. New Jersey: Johnson & Johnson Pediatric Institute, 99–114.) zufolge zeigt sich die erhöhte Gewichtszunahme nach 5 bis 10 Tagen Massagebehandlungen bei Frühgeborenen in mehreren Studien, obwohl die massierten Frühgeborene nicht mehr Kalorien verbrauchten als die „Kontroll-Neugeborenen“. Ein möglicher Mechanismus für die Gewichtszunahme könnte, so die Autor*innen, die durch die Massage ausgelöste erhöhte vagale Aktivität sein, die zu einer erhöhten Magenmotilität6Magenmotorik oder Magenperistaltik: Rhythmische Muskelkontraktionen, die sich wellenförmig über die Magenwand ausbreiten. Sie durchmischen den Speisebrei mit Magensaft, zerkleinern ihn und drücken ihn in Richtung Dünndarm. und damit zu einer Gewichtszunahme führt.
Anmerkungen/Fußnoten
- 1Field, T., Figueiredo, B., Hernandez-Reif, M., Diego, M., Deeds, O., & Ascencio, A. (2007): Massage therapy reduces pain in pregnant women, alleviates prenatal depression in both parents and improves their relationships. Journal of Bodywork and Movement Therapy, 12, 146–150.
- 2Field, T., Hernandez-Reif, M., & Diego, M. (2006): Newborns of depressed mothers who received moderate versus light pressure massage during pregnancy. Infant Behavior & Development, 29, 54–58.
- 3Field, Tiffany, Diego, Miguel & Hernandez-Reif, Maria (2010): Moderate Pressure is Essential for Massage Therapy Effects. International Journal of Neuroscience, Volume 120, 2010, Issue 5. S 381-385.
- 4Field, T., Diego, M. A., Hernandez-Reif, M., Deeds, O., & Figueiredo, B. (2006): Moderate versus light pressure massage therapy leads to greater weight gain in preterm infants. Infant Behavior & Development, 29, 574–578.
- 5Field, T., Hernandez-Reif, M., & Diego, M. (2005): Pregnancy, labor and infant massage. In T. Field (ed). Touch and Massage in Early Child Development. New Jersey: Johnson & Johnson Pediatric Institute, 99–114.
- 6Magenmotorik oder Magenperistaltik: Rhythmische Muskelkontraktionen, die sich wellenförmig über die Magenwand ausbreiten. Sie durchmischen den Speisebrei mit Magensaft, zerkleinern ihn und drücken ihn in Richtung Dünndarm.