Der größere Horizont: Unterstützung von Dachverbänden, denn Berufspolitik soll nicht auf nationaler Ebene enden

Brüssel-Symposium des ESF

Am 22. Februar fand das bislang größte Zusammentreffen Delegierter von Shiatsu-Dachverbänden aus ganz Europa statt: Etwa 60 Delegierte aus 22 europäischen Ländern trafen sich in Brüssel, um gemeinsam an einer gesamteuropäischen beruflichen Anerkennung von Shiatsu zu arbeiten.

Hintergrund: Lange bevor Shiatsu seine berufliche Heimat in der Massage-Verordnung als ganzheitlich in sich geschlossenes System fand, gründeten sechs Ausbildungsleiter*innen für Shiatsu im Herbst 1993 den Österreichischen Dachverband für Shiatsu (ÖDS). Das Ziel des Dachverbandes war die Etablierung von Shiatsu als eigenständiger Beruf in Österreich (erfolgreich mit der Aufnahme als ganzheitlich in sich geschlossenes System 2003) und in Europa (leider noch nicht erfolgreich). Um letzteres Ziel zu erreichen, war der Österreichische Dachverband eines der Gründungsmitglieder der European Shiatsu Federation (ESF).

Das Ziel der europäischen Anerkennung ist trotz dreißigjähriger Bemühung immer noch nicht erreicht. Zwar gab es durchaus Erfolge auf diesem Weg, wie z.B. die Aufnahme von Shiatsu in den  sogenannten „Lannoye-Bericht“ der EU (1997; mehr dazu) oder Erfolge in verschiedenen Ländern, allen voran in Österreich, der Schweiz und in Holland. Eine europäische Regelung und damit die von Vielen gewünschte Möglichkeit, Shiatsu (mit dem österreichischen Diplom) auch in anderen Ländern Europas auszuüben, ist leider immer noch in (weiter? – wir hoffen nicht) Ferne.

Das Brüssel-Symposium war ein weiterer wichtiger Meilenstein auf dem Weg der vom ESF intern so genannten “EQF-Strategy“: Über die Anerkennung der Shiatsu-Ausbildung im Rahmen der nationalen Qualifikationsrahmen (die mit dem EQR verbunden sind), soll ein europäischer Ausbildungsstandard etabliert werden. Auf diesem aufbauend, wird ein europäischer Beruf möglich.

Nachdem es in Österreich gelungen ist, die Shiatsu-Ausbildung des ÖDS auf Stufe 6 zu etablieren (2024, auch mit Unterstützung des Ministeriums, das die Qualität der ÖDS-Ausbildung und -Prüfung in einem “letter of interest” bestätigt hat), geht es jetzt darum, dieses Ergebnis in anderen Ländern zu “wiederholen”, einen äquivalenten Ausbildungsstandard auch in anderen Ländern zu erreichen.

Unsere Vision: Die Innungen (Landes- und Bundesinnungen) arbeiten mit Dach-/Berufsverbänden zusammen und unterstützen sie in bestimmten Themenkreisen, um bestmögliche berufliche Bedingungen für ihre Mitglieder zu etablieren – auch europaweit”.

—- Miteinander, nicht gegeneinander —-