• Massagen erweisen sich als wirksam in der Primärversorgung von Patient*innen mit chronischen Schmerzen im unteren Rücken

    Nachdem Massagen in klinischen Studien ihre Wirksamkeit bei der Behandlung von chronischen Schmerzen im unteren Rücken (Kreuzschmerzen) nachweisen konnten, rückte die Forderung nach Studien in den Fokus, die reale Praxissituationen abbilden. Diese sollten sowohl die Grundversorgung einbeziehen – etwa durch Empfehlungen von Hausärzt*innen – als auch die tatsächliche Anwendung durch erfahrene Massage-Therapeut*innen, die ihr gesamtes Methodenrepertoire nutzen. In diesem Zusammenhang untersuchte die Studie von Elder et al. (2017) die Effektivität von Massagen in „realen Welt“-Bedingungen. Die Ergebnisse zeigen, dass etwa 50 Prozent der Patient*innen eine klinisch relevante Verbesserung ihrer Beschwerden erfuhren. Hintergrund Schmerzen im unteren Rückenbereich gehören zu den häufigsten gesundheitlichen Problemen und sind in den USA eine der Hauptursachen…

  • Klassische oder Thai-Massage (Nuad): Was hilft besser bei unteren Rückenschmerzen?

    Sowohl die Klassische Massage (Schwedische Massage) als auch Thai Massage (Nuad) beanspruchen Wirksamkeit in der Behandlung chronischer unterer Rückenschmerzen und den damit verbundenen Einschränkungen. In einem Review verglichen Sritoomma et al. 2012 die vorliegenden Studien und kamen zum Schluss, dass beide Methoden – wenngleich sie auf unterschiedlichen theoretischen Grundlagen basieren – gleichermaßen wirksam scheinen. Hintergrund Chronische Schmerzen im unteren Rücken (Kreuzschmerzen) sind ein weit verbreitetes und schwerwiegendes Gesundheitsproblem, unter dem 70 bis 85 % der Menschen irgendwann in ihrem Leben leiden, 50 % der Erwachsenen jedes Jahr. Etwa 90 % der Betroffenen erholen sich innerhalb weniger Monate nach dem ersten Auftreten der Schmerzen, bei etwa 10 % entwickeln sich jedoch…

  • Kritik an Trend zu Hands-off-Behandlung in der Physiotherapie. Studie belegt die schmerzlindernde und funktionsverbessernde Wirkung von Massage bei chronischen Rückenproblemen

    In einer 2020 veröffentlichten Sekundärdatenanalyse zeigen Keifel et al. (2020) auf, dass Klassische Massagetherapie bei Patient*innen mit chronischen Rückenschmerzen/problemen signifikant zu Schmerzreduktion und Funktionsverbesserung im Bewegungssystem beitragen kann – entgegen dem Trend in der Physiotherapie zu Hands-off-Therapien. Hintergrund Die Geschichte der klassischen Massagetherapie beginnt, so führen die Studienautor*innen aus, mit dem französischen Chirurg Ambroise Paré (1510–1590), der Massage nach Operationen, vor allem Amputationen, zur besseren Wundheilung anwendete. Um eine Systematik bemühte sich in weiterer Folge Per Henrik Ling (1776–1839), ein Wegbereiter der heutigen Physiotherapie, der die klassischen Massagegriffe (Streichung, Knetung, Reibung, Zirkelung, Hautverschiebung, Klopfung, Vibration, Schüttelung und intermittierender Druck) definierte und die klassische Massage damit unter der Bezeichnung schwedische Massage…

  • Wirkt Massage bei Schmerzen? Was sagen die vorliegenden Studien?

    „Was bringt die Massagetherapie bei Schmerzen unterschiedlicher Art? Zu diesem ernüchternden Ergebnis kommen Forscher.“ Unter diesem Titel informiert das Informationsnetzwerk Medscape Nachrichten medizinisch Tätige (Ärzt*innen, Therapeut*innen) am 21. August 2024 über die systematische Überblicksarbeit Einsatz von Massagetherapie bei Schmerzen, 2018-2023, die im Juli in JAMA Open Network veröffentlicht wurde – mit der Conclusio, dass es „trotz Hunderter randomisierter klinischer Studien und Dutzender systematischer Übersichten nur wenige“ Studien gibt, „die Schlussfolgerungen mit mehr als nur geringer Sicherheit“ liefern: Keiner der Reviews zeigt Ergebnisse mit hoher und lediglich sieben mit mäßiger Evidenz (Schmerzen in Zusammenhang mit Erkrankungen wie Rückenproblemen, Wehen und Brustkrebsoperationen). Alle anderen Aussagen weisen nur eine geringe oder sogar sehr…

  • Massagebehandlungen wirken signifikant schmerzlindernd nach Operationen

    Eine 2022 veröffentlichte Metaanalyse von 33 randomisierten und kontrollierten Studien (RCTs) von Chunhua Liu, Xiang Chen und Simin Wu belegt, dass Massage-Behandlungen postoperative Schmerzen wirksam reduzieren – sowohl kurz- als auch langfristig und unabhängig von der Art der Operation und der Art der Schmerzen. Hintergrund Postoperative Schmerzen sind ein großes Problem bei der Genesung nach einer Operation und haben sich in vielen Bereichen der Medizin zu einem wichtigen Ziel der Gesundheitsversorgung entwickelt. Eine unzureichende postoperative Schmerzkontrolle ist problematischerweise mit einer schlechten Prognose verbunden, einschließlich längerer Krankenhausaufenthalte, Schlafstörungen, längerer Zeit bis zur Wiederaufnahme von Aktivitäten und einem erhöhten Einsatz von Opioiden. Traditionelle analgetische (schmerzlindernde) Maßnahmen mit Medikamenten (z.B. Opioide) verfehlen oft nicht nur…

  • Tierversuche von Bo Ri Seo (et al.) belegen, dass mechanische Druckanwendung die Muskelregeneration fördert, und erklären damit wesentliche Aspekte der Heilwirkung von Massage

    In der Studie „Skeletal muscle regeneration with robotic actuation–mediated clearance of neutrophils“ zeigen Bo Ri Seo et al. (2021) an verletzten Mäusebeinen, dass mechanische Druckanwendung (in der Studie wegen der exakten Kontrolle durch einen Roboter durchgeführt) zu einer deutlichen Reduktion der Gewebeschäden führt, weil die durch die Verletzung ausgelöste Immunreaktion des Körpers schneller beendet wird. Um den Einfluss der Massage besser vergleichbar zu machen, benutzten die Forscher*innen einen eigens entwickelten Roboter, der das Muskelgewebe der verletzten Mäusebeine mit einer weichen Silikonspitze und genau einstellbaren Druckkräften („Echtzeit-Kraftkontrolle“ mit beliebiger Belastungsstärke, -frequenz, -dauer, und -form) bearbeitete. Mit Hilfe von Ultraschalluntersuchungen wurde die Wirkung der Massagen überwacht und über die Gesamtverformung des Gewebes…

  • Field, Tiffany et al.: Moderate Pressure is Essential for Massage Therapy Effects

    Druck dürfte ein wichtiger Schlüssel zum Verständnis für die vielfältigen Wirkungen von Massagebehandlungen sein, so zeigen Studien, die Tiffany Fields in ihrer Veröffentlichung „Moderate Pressure is Essential for Massage Therapy Effects“ zusammenfasst, denn die Stimulierung von Druckrezeptoren unter der Haut durch moderaten Druck dürfte eine erhöhte vagale Aktivität zur Folge haben und darüber beispielsweise Entspannung und Stressabbau bei Erwachsenen und Wachstumsförderung bei Neu- und Frühgeborenen bewirken.

  • Wilbacher, Ingrid: Wirksamkeit von Massage – allein oder in Kombination mit Bewegungstherapie

    Die Überblicksarbeit des Hauptverbandes der Österreichischen Sozialversicherungsträger „Wirksamkeit von Massage – allein oder in Kombination mit Bewegungstherapie“ wurde von Mag. Ingrid Wilbacher, PhD (Ko-Autorin: Mag. Sonja Scheffel, BA) im Mai 2017 erstellt. Eine Zusammenfassung der Arbeit findet sich unter dem Titel „Wirksamkeit von Massage“ unter http://hauptverband.at/portal27/hvbportal/content?contentid=10007.785420&portal:componentId=gtn5d2dbccc-75a6-4afc-a2a2-9747d2847655&viewmode=content. Ausgangspunkt der Studie Massage wird, so die Autorin, vor allem bei Patient*innen mit unspezifischen Rückenbeschwerden, Nackenschmerzen und chronischen (muskuloskeletalen) Schmerzen sowie bei Kopfschmerzen und Fibromyalgiesyndrom (FMS) eingesetzt. 80% der Bevölkerung, so die Stuide, sind im Laufe ihres Lebens von Rückenschmerzen betroffen, chronische Nackenschmerzen betreffen etwa 10% der Männer und 17% der Frauen, Kopfschmerzen etwa 90% aller Menschen im Laufe ihres Lebens. Ausschlusskriterien: Ausgeschlossen in den Studien…

  • Rapaport, Mark H. et al: Effects of a Single Session of Swedish Massage on Hypothalamic–Pituitary–Adrenal and Immune Function

    Die Studie „A Preliminary Study of the Effects of a Single Session of Swedish Massage on Hypothalamic–Pituitary–Adrenal and Immune Function in Normal Individuals” von Mark H. Rapaport et al. wurde im Oktober 2010 im Journal of Alternative and Complementary Medicine veröffentlicht. Zielsetzung und Durchführung In den Vereinigten Staaten von Amerika, so die Autor*innen in der Einleitung der Studie, ist Massage eine Millionen-Dollar-Geschäft. Etwa 8.7 Prozent aller erwachsenen US-Amerikaner*innen haben im letzten Jahr zumindest eine Massage erhalten. Wenig allerdings weiß man über die physiologischen Auswirkungen einer einzigen Schwedischen (klassischen) Massagebehandlung auf hormonelle und immunologische Funktionen. Die Ausgangshypothese besagt, dass eine Massage den Oxytocin-Spiegel erhöht und so zu einer Abschwächung der Hypothalamus-Hypophyse-Nebennieren-(HPA-)Aktivität führt…

  • Rapaport, Mark H. et al.: Effects of Repeated Massage on Hypothalamic–Pituitary–Adrenal and Immune Function

    Die Studie „A Preliminary Study of the Effects of Repeated Massage on Hypothalamic–Pituitary–Adrenal and Immune Function in Healthy Individuals: A Study of Mechanisms of Action and Dosage” von Mark H. Rapaport et al. wurde im August 2012 im Journal of Alternative and Complementary Medicine veröffentlicht und ergänzt gewissermaßen seine Studie zur Wirkung einer einmaligen Massageanwendung aus 2010. Zielsetzung und Durchführung Wie schon in der Studie zur Wirkung einer einmaligen Massageanwendung vergleicht Rapaport Schwedische (klassische) Massage mit einer „Light-touch“-Anwendung in der Kontrollgruppe. In beiden Fällen wurden regelmäßige Messungen durchgeführt, um den Oxytocin-Spiegel sowie die Spiegel von Arginin-Vasopressin (AVP), ACTH (Adrenocortikotropes Hormon), Cortisol, die phänotypischen Lymphozyten-Marker und die Mitogen stimulierte Zytokin-Produktion zu messen.…

  • Lewis, Cynan et al.: Strain-Counterstrain therapy combined with exercise is not more effective than exercise alone on pain and disability in people with acute low back pain

    Die Studie “Strain-Counterstrain therapy combined with exercise is not more effective than exercise alone on pain and disability in people with acute low back pain: a randomised trial” von Cynan Lewis, Tina Souvlis und Michele Sterling wurde im Journal of Physiotherapy 2011 veröffentlicht. Fragestellung und Durchführung der Studie Die zentrale Fragestellung der vorliegenden Studie ist, ob die osteopathische Strain-Counterstrain-Behandlung zusammen mit Bewegungstherapie hinsichtlich der Reduktion von Schmerz und Bewegungseinschränkung bei Menschen mit Schmerzen im unteren Rücken effektiver ist als eine reine Bewegungstherapie. Die Strain-Counterstrain-Technik, übersetzt wohl am besten mit Spannung und Gegenspannung, wurde in den 1960er-Jahren vom US-amerikanischen Arzt und Osteopathen Dr. Lawrence H. Jones entwickelt. In der Counterstrain-Technik werden…

  • Menard, Martha Brown: Immediate Effect of Therapeutic Massage on Pain Sensation and Unpleasantness

    Die Studie „Immediate Effect of Therapeutic Massage on Pain Sensation and Unpleasantness: A Consecutive Case Series” von Martha Brown Menard wurde 2015 in Global Advances in Health and Medicine veröffentlicht. Hintergrund Schmerzen im Stütz- und Bewegungsapparat, so Martha Brown Menard, sind häufig, belasten die Betroffenen und verursachen der US-Wirtschaft einen Milliardenschaden durch den daraus resultierenden Arbeitsausfall. Und obwohl Menschen, die an Schmerzen im Stütz- und Bewegungsapparat leiden, einen großen Anteil der Klient*innen von Massagetherapeut*innen stellen, haben bislang nur wenige Studien die Wirkung therapeutischer Massage bei dieser Form von Schmerzen erforscht. Das Ziel der vorliegenden Arbeit war es daher, die unmittelbare Wirkung von Massagebehandlungen auf dieses spezifische Schmerzempfinden und andere Unannehmlichkeiten…

  • Piper, Steven et al.: The effectiveness of soft-tissue therapy for the management of musculoskeletal disorders and injuries of the upper and lower extremities

    Die Studie „The effectiveness of soft-tissue therapy for the management of musculoskeletal disorders and injuries of the upper and lower extremities: A systematic review by the Ontario Protocol for Traffic Injury management (OPTIMa) collaboration” von S. Piper et al. wurde 2016 in Manual Therapy 21 veröffentlicht. Hintergrund Die „Centers for Disease Control and Prevention (CDC)” definieren „musculoskeletal disorders” (Störungen des Stütz- und Bewegungsapparats) als Verletzungen oder Störungen von Muskeln, Nerven, Sehnen, Knorpel und unterstützende Strukturen der oberen und unteren Extremität, des Nackens und des unteren Rückens. Sie werden beispielsweise durch Überanstrengung oder den andauernden Einfluss äußerer physischer Faktoren verursacht oder verschlimmert. Beschwerden und Verletzungen der Extremitäten sind häufig auftretende Beschwerden, wobei…

  • Southerst, Danielle et al.: The effectiveness of manual therapy for the management of musculoskeletal disorders of the upper and lower extremities

    Die Studie „The effectiveness of manual therapy for the management of musculoskeletal disorders of the upper and lower extremities: a systematic review by the Ontario Protocol for Traffic Injury Management (OPTIMa) Collaboration” von D. Southerst wurde 2015 in Chiropractic & Manual Therapies veröffentlicht. Hintergrund „Musculoskeletal disorders“ (MSDs, Beschwerden des Stütz- und Bewegungsapparats) der oberen und unteren Extremität sind weit verbreitet. In den USA machen Verstauchungen und Zerrungen 36% der Verletzungen der unteren und 16% der oberen Extremität aus. In Kanada berichten über 75% aller in Verkehrsunfälle verwickelten Personen von Schmerzen in der oberen Extremität und mehr als 27% über Schmerzen in der unteren Extremität. In den Niederlanden wird die Punktprävalenz (oder…

  • Field, Tiffany et al.: Massage and relaxation therapies‘ effects on depressed adolescent mothers

    In der Studie “Massage and relaxation therapies‘ effects on depressed adolescent mothers” von Tiffany Field et al. 1996 in Adolescence veröffentlicht wurde, erhielten 32 depressive Mütter entweder zehn 30-minütige Heilmassage-Sitzungen oder zehn ebenfalls 30-minütige Entspannungstherapie-Sitzungen innerhalb eines Zeitraums von fünf Wochen. Hintergrund und Zielsetzung Depression ist eine der häufigsten Erkrankungen, wobei Angst bei Erwachsenen ein wesentliches Merkmal dieser Erkrankung ist. Nachgewiesen in diesem Zusammenhang ist, dass Entspannungstherapie eine Angst reduzierende Wirkung hat. Benützt man z.B. die State-Trait Anxiety Scale, so zeigen sich bei psychiatrischen PatientInnen niedrigere Angstwerte nach neun Sitzungen mit Entspannungstherapie. Selbst eine einzige Sitzung mit Entspannungstherapie hebt die Stimmung – erhoben mit der Mood States Scale. Entspannungstherapie erwies sich…

  • Sherman, Karen J. et al.: Five-Week Outcomes From a Dosing Trial of Therapeutic Massage for Chronic Neck Pain

    In der Studie „Five-Week Outcomes From a Dosing Trial of Therapeutic Massage for Chronic Neck Pain“ von Karen J. Sherman et al. werden 228 Personen mit chronischen unspezifischen Nackenschmerzen zufällig einer der fünf Versuchsgruppen zugeteilt, die innerhalb von vier Wochen verschiedene Dosen von Massagebehandlungen erhielten, oder aber der Kontrollgruppe, die auf eine Warteliste gesetzt wurden. Beobachtet werden die Ergebnisse der unterschiedlichen Behandlungsschemata eine Woche nach dem Ende der vierwöchigen Behandlungsphase. Hintergrund                                                                                   Nackenschmerzen sind in den USA sehr häufig, wovon mehr als 10 Millionen Arztbesuche pro Jahr zeugen. Mindestens die Hälfte der Personen mit Nackenschmerzen berichtet über anhaltende oder wiederkehrende Beschwerden. In den USA sind Nackenschmerzen, so die Autor*innen, die achthäufigste Hauptursache…

  • Erdogmus, Celal B. et al.: Physiotherapy-Based Rehabilitation Following Disc Herniation Operation

    In der Studie „Physiotherapy-Based Rehabilitation Following Disc Herniation Operation. Results of a Randomized Clinical Trial” von Celal B. Erdogmus et al. werden zwei Versuchs- und eine Kontrollgruppe zur Überprüfung der Wirksamkeit der physiotherapeutischen Rehabilitation ab einer Woche nach einer Bandscheibenoperation miteinander verglichen. Hintergrund Das Lumbalradikuläre Syndrom (LRS) beruht auf einem lumbalen Bandscheibenvorfall und ist durch die Ausstrahlung von Schmerzen in das Gesäß oder die Beine charakterisiert, die von einem oder mehreren Spinalnervenwurzeln der Lendenwirbel oder des Kreuzbeins versorgt werden. Damit verbunden sind auch neurologische Defizite, die aus dem Druck auf die Nervenwurzel resultieren. Das Lumbalradikuläre Syndrom hat einen großen Einfluss auf die Inanspruchnahme und die Kosten des Gesundheitswesens. In den Niederlanden beispielsweise…

  • Ebenbichler, Gerold R. et al.: Twelve-year follow-up of a randomized controlled trial of comprehensive physiotherapy following disc herniation operation

    Die Studie „Twelve-year follow-up of a randomized controlled trial of comprehensive physiotherapy following disc herniation operation“ von Gerold R. Ebenbichler et al. wurde erstmals am 6. Oktober 2014 veröffentlicht und erschien in Sage Vol 29, Issue 6, 2015. Hintergrund Schmerzen im unteren Rücken (Low Back Pain, LBP) sind die häufigste Ursache für ein Leben mit erheblichen funktionellen Beeinträchtigungen. Ein lumbaler Bandscheibenvorfallmfn]Bandscheibenvorfall im Bereich der Lendenwirbelsäule.[/mfn] verursacht bei einigen PatientInnen ein radikuläres Schmerzsyndrom, das vielfach durch eine Bandscheibenvorfalloperation bekämpft wird. Die lumbale Bandscheibenvorfalloperation ist das häufigste chirurgische Verfahren, das in Europa als auch in den USA bei PatientInnen mit durch Bandscheibenvorfall bedingte Rücken- und Beinschmerzen durchgeführt wird. Viele dieser Patient*innen klagen jedoch über unangenehme, anhaltende…

  • Romanowski, Mateusz W. et al.: Comparison of Deep Tissue Massage and Therapeutic Massage for Lower Back Pain, Disease Activity, and Functional Capacity of Ankylosing Spondylitis Patients

    Die Studie „Comparison of Deep Tissue Massage and Therapeutic Massage for Lower Back Pain, Disease Activity, and Functional Capacity of Ankylosing Spondylitis Patients: A Randomized Clinical Pilot Study“ von Mateusz Wojciech Romanowski et al. wurde 2017 in „Evidence-Based Complementary and Alternative Medicine“ veröffentlicht und geht der Frage nach, ob Massage bei Morbus Bechterew wirksam ist. Hintergrund Morbus Bechterew (Spondylitis ankylosans, AS) ist eine chronische, fortschreitende entzündliche rheumatische Erkrankung mit Schmerzen und Versteifung von Gelenken. Sie betrifft vorwiegend die Iliosakralgelenke, die Wirbelsäule und auch die peripheren Gelenke sowie mitunter andere Organe wie Auge und Darm. Morbus Bechterew führt zu Strukturschäden und Funktionsbeeinträchtigungen sowie zu einer Verschlechterung der Lebensqualität. Die Mehrzahl der AS-Patient*innen…

  • Suziki, Mizue et al.: Physical and Psychological Effects of 6-Week Tactile Massage on Elderly Patients With Severe Dementia

    In der 2010 veröffentlichten Studie „Physical and Psychological Effects of 6-Week Tactile Massage on Elderly Patients With Severe Dementia“ gehen Mizue Suziki et al. der Frage nach, ob Massagebehandlungen positiv auf das körperliche und psychologische Wohlbefinden von älteren Menschen mit Demenz wirken. Hintergrund Japans Gesellschaft altert so rasch wie noch nie zuvor.  2009 machte die ältere Bevölkerung 22,8% der japanischen Bevölkerung aus, und es wird erwartet, dass der Anteil älterer Menschen bis 2025 auf 30% und bis 2050 auf 40,5% ansteigen wird. Darüber hinaus erkrankten 2005 in Japan etwa 1,9 Millionen ältere Menschen an Demenz, und die Prognose ist dahingehend, dass diese Zahl bis 2020 auf 3,3 und bis 2050 auf 4,9 Millionen…

  • Hartvigsen, Jan et al.: What low back pain is and why we need to pay attention

    Untere Rückenschmerzen (Kreuzschmerzen) sind weltweit ein riesiges Problem und die Hauptursache für Behinderungen. Sie betreffen alle Altersgruppen und treten in Ländern mit hohem, mittlerem und niedrigem Einkommen auf. Sie werden (neben körperlichen und geistigen Komorbiditäten vor allem mit sitzenden Tätigkeiten, Rauchen, Fettleibigkeit und niedrigem sozioökonomischen Status in Verbindung gebracht. Im Jahr 2015 betrug die globale Punktprävalenz von aktivitätsbegrenzenden Kreuzschmerzen 7,3%. Dass bedeutet, dass weltweit etwa 540 Millionen Menschen gleichzeitig davon betroffen waren, wobei die finanziellen Auswirkungen sektorenübergreifend sind, da sie die Kosten sowohl im Gesundheitswesen als auch in den sozialen Unterstützungssystemen erhöhen. Bei den meisten Menschen mit unteren Rückenschmerzen ist es nicht möglich, eine bestimmte Ursache zu identifizieren und nur bei einem kleinen…

  • Foster, Nadine E. et al.: Prevention and treatment of low back pain: evidence, challenges, and promising directions

    Trotz der Fülle von Behandlungen und Gesundheitsressourcen, die für Rückenschmerzen eingesetzt werden, hat die Zahl der Behinderungen durch Rückenschmerzen (und die damit verbundenen Belastungen) zugenommen. Während die zeitgleich in The Lancet erschiene Arbeit von Hartvigsen, Jan et al. einen Überblick über die (globalen) Auswirkungen, den Verlauf und die Belastungen von unteren Rückenschmerzen gibt, fasst die vorliegende Arbeit von Nadine E. Foster et al. die Evidenz für die Wirksamkeit von Interventionen zur Prävention und zur Behandlung sowie die Empfehlungen von Best Practice Guidelines zusammen. Prävention Im Gegensatz zu der großen Zahl von Studien, die die Behandlung von Rückenschmerzen untersuchen, sind die Erkenntnisse zur Prävention, insbesondere zur Primärprävention, nur sehr gering und die meisten der…

  • Jaworska-Burzyńska, Lilianna et al.: The role of massage in reducing the risk of burnout in employees of large corporations

    Das Burnout-Syndrom verstehen die Autor*innen als einen Zustand körperlicher und geistiger Erschöpfung, der durch langfristige negative Gefühle entsteht, die bei der Arbeit entstehen und Menschen verschiedener Berufe betreffen. Freudenberger sieht Burnout als emotionale Erschöpfung verbunden mit direkten und engagierten sozialen Beziehungen, wohingegen andere Autor*innen Burnout als Reaktion des Körpers auf chronischen Stress verstehen. und in Deutschland haben Forscher*innen bei mehr als 25% aller berufstätigen Menschen Burnout beobachtet. Insgesamt eine Datenlage, die nahelegt, dass sich Forschung mit dieser Thematik beschäftigt, um Wege zu finden, Burnout zu vermeiden, vor allem solche, die am Arbeitsplatz selbst vorgenommen werden können. Viele Studien bestätigen die positiven Wirkungen von Massage, so zeigen beispielsweise die Studien von Field et al. die…

  • Zheng, Zhixin et al.: Therapeutic evaluation of lumbar tender point deep massage for chronic non-specific low back pain

    Chronische Rückenschmerzen, so Zhixin Zheng et al. 2012 in der Studie „Therapeutic evaluation of lumbar tender point deep massage for chronicnon-specific low back pain“, sind in der modernen Gesellschaft ein großes Gesundheitsproblem mit einer hohen Prävalenz in vielen Ländern der Welt. Die Autor*innen gingen deshalb der Frage nach der Wirksamkeit von „Tender Point Deep Tissue-Massage“ in Kombination mit Lumbaltraktion bei chronischen unspezifischen Rückenschmerzen nach. In der Regel werden untere Rückenschmerzen von lokalen Tenderpunkten begleitet, die sich als Muskelverspannungen und -verhärtungen präsentieren und die Hauptquelle für chronische unspezifische Rückenschmerzen sind. Die Muskelsteifigkeit wird als „Härte“ („hardness“) bezeichnet und ist mit einer erhöhten Schmerzempfindlichkeit verbunden. Aus diesem Grund werden die Veränderungen von Druckschmerzemfpindlichkeit („pressure pain threshold“)…

  • Chou, Roger et al.: Nonpharmacologic Therapies for Low Back Pain

    In der Studie „Nonpharmacologic Therapies for Low Back Pain“ von Roger Chou et al. untersuchen US-Forscher die Wirksamkeit nichtmedikamentöser Behandlungen gegen untere Rückenschmerzen. Schmerzen im unteren Rückenbereich, so die Autor*innen in ihrer Einleitung, sind sehr häufig und werden weltweit mit mehr Beeinträchtigungen in Verbindung gebracht als jede andere Erkrankung wobei auch eine Vielzahl nichtmedikamentöser und nichtinvasiver Therapien für die Behandlung zur Verfügung stehen. Dazu gehören Übungen, Tai Chi, Yoga, ergänzende und alternative Therapien (wie Wirbelsäulenmanipulation, Akupunktur, Massage und Behandlungen, die Geist und Körper einbeziehen), psychologische Therapien (wie die operante oder kognitive Verhaltenstherapie), physikalische Techniken (wie Traktion, Ultraschall, transkutane elektrische Nervenstimulation, Low-Level-Lasertherapie, oberflächliche Wärme oder Kälte und Rückenunterstützung) sowie multidisziplinäre Rehabilitation. Eine Richtlinie aus dem…

  • Patricia Janssen et al: Massage Therapy and Labor Outcomes

    Massage ist, so die Autorinnen der 2012 erschienen Studie „Massage Therapy and Labor Outcomes“,   eine „altehrwürdige Methode“, mit der Frauen schon seit Jahrtausenden Unterstützung erhalten haben. Der Massagewirkung liegt dabei, so eine der theoretischen Annahmen, ein spezifisch gesetzter Reiz zugrunde, der die Übertragung der Schmerzimpulse auf das Gehirn stört, das „Tor“ zur Schmerzwahrnehmung „schließt“. Andere Theorien wiederum gehen davon aus, dass Massagebehandlungen Endorphine freisetzen und den Serotinspiegel erhöhen, um auf diese Weise die Übertragung von Schmerz erzeugenden Nervenimpulsen an das Gehirn zu hemmen. Die Bedeutung von Massagebehandlungen in der modernen Geburtshilfe wurde bislang nicht ausreichend evaluiert und entsprechende Studien liegen nur in einem sehr begrenzten Ausmaß vor. In einer taiwanesischen Studie…

  • O’Keefe, Mary: Non-pharmacological treatment of low back pain in primary care

    Schmerzen im unteren Rücken sind, so Mary O’Keefe in ihrem 2019 online veröffentlichten Review „Non-pharmacological treatment of low back pain in primary care“, mit erheblichen persönlichen, sozialen und wirtschaftlichen Belastungen verbunden und die Hauptursache für Arbeitsunfähigkeit. In der Mehrzahl sind die Ursachen für die Beschwerden unklar, weshalb man in diesen Fällen von unspezifischen unteren Rückenschmerzen spricht. Um die Diagnose eines unspezifischen LBP zu stellen, werden (wie die Autorin mit Bezug auf Bardin et al. ausführt) zuvor bestimmte Wirbelsäulenpathologien ausgeschlossen (z.B. intraspinale Abszesse, Infektionen, Spondylarthropathie, maligne Erkrankungen, Cauda-equina-Syndrom, Wirbelbrüche), radikuläre Syndrome (z.B. radikuläre Schmerzen mit Beteiligung der Nervenwurzel, Radikulopathie) und nicht-spinale Ursachen (z.B. Hüftpathologien, referenzierte Viszeralschmerzen, virale und Gefäßerkrankungen). Die Behandlung von unspezifischen unteren…

  • Stecco, Carla et al.: Hyaluronan within fascia in the etiology of myofascial pain

    Die Studie von Carla Stecco et al. (2011) untersucht die Rolle von Hyaluronsäure. Hintergrund und Zielsetzung Die Ursache (Ätiologie) von myofaszialem Schmerz ist ungeklärt, auch die Frage eines zentralen oder peripheren Ursprungs der Erkrankung. Es gibt verlässliche Nachweise, dass die Faszie reich an Innervationen, einschließlich Propriozeptoren, ist. Ebenso sind Gefäß- und Lymphbahnen reichlich vorhanden. Zum Zeitpunkt der Erstellung der vorliegenden Arbeit zeigen aktuelle Studien zudem, dass die tiefe Faszie eine mehrschichtige Struktur ist, die aus zwei bis drei Schichten dicht gepackter Kollagenfasern zusammen mit einigen verstreuten elastischen Fasern besteht. Zwischen diesen Faserschichten liegt eine Schicht aus lockerem Bindegewebe.Ziel der vorliegenden Studie ist es, diese Schichten von lockerem Bindegewebe in der tiefen Faszie genau zu untersuchen…