Carry-Over-Effekt und Washout
Carry-Over-Effekte (Übertragungseffekte) bezeichnen Auswirkungen von vorigen Behandlungen, die noch fortbestehen und nachfolgende Messungen beeinflussen. Carry-Over-Effekte sind vor allem bei Within-Designs zu finden, wo Versuchspersonen mehrere Versuchsbedingungen durchlaufen.1Eine Versuchsperson, die in der ersten Bedingung ein Medikament bekommen hat und in der nächsten dann ein Placebo, könnte beispielsweise immer noch Werte aufweisen, die von der vorangegangenen Behandlung mit dem Medikament stammen. Um Carry-Over-Effekte zu reduzieren, wird eine Pause zwischen den Bedingungen eingelegt, das sogenannte Washout, in dem Effekte aus dem Treatment (der vorangegangenen Behandlung) abklingen sollen.
Bei der Entwicklung von Versuchsdesigns ist es deshalb besonders wichtig, das Intervall des Washouts richtig zu bemessen. Mit einem zu kurzen Washout steigt die Wahrscheinlichkeit für den Carry-Over-Effekt, wohingegen bei einem zu langen Washout die Studie unnötig in die Länge gezogen wird (mit wirtschaftlichen und psychologischen Belastungen).2Bei pharmakologischen Studien ist es meist einfacher die Länge des Washouts zu bestimmen, da die Konzentration mittels Blutanalysen bestimmt werden kann. Bei psychologischen Studien hingegen können Effekte existieren, die unabhängig von der Länge des Washouts relativ stabil bleiben.
Anmerkungen/Fußnoten
- 1Eine Versuchsperson, die in der ersten Bedingung ein Medikament bekommen hat und in der nächsten dann ein Placebo, könnte beispielsweise immer noch Werte aufweisen, die von der vorangegangenen Behandlung mit dem Medikament stammen.
- 2Bei pharmakologischen Studien ist es meist einfacher die Länge des Washouts zu bestimmen, da die Konzentration mittels Blutanalysen bestimmt werden kann. Bei psychologischen Studien hingegen können Effekte existieren, die unabhängig von der Länge des Washouts relativ stabil bleiben.