Long, Andrew: The Effects and Experience of Shiatsu: A Cross-European Study (Praktiker*innen-Befragung)

Wellness-Behandlung

In der Studie „The Effects and Experience of Shiatsu“ von Andrew F. Long (University of Leeds), die von der European Shiatsu Federation (ESF) in Auftrag gegeben worden war (Veröffentlichung Dezember 20071Der Abschlussbericht (Full Report) ist unter unter /wp-content/uploads/2023/11/ESF-Research-study-Final-Report.pdf nachzulesen.), wurden – ergänzend zu den Befragungen der Shiatsu-Empfangenden – auch Informationen zu den Shiatsu-Praktizierenden erhoben, die an der Studie in Österreich, Spanien und Großbritannien teilnahmen. Im Zentrum der Untersuchung stehen hier Charakteristika der Shiatsu-Praktizierenden, Behandlungsstile, ergänzende Qualifikationen und Vorgehensweisen, das Behandlungsumfeld zu einem sicheren und unterstützenden Ort zu machen.

Die Shiatsu-Praktizierenden

Fragebögen von insgesamt 75 Shiatsu-Praktiker*innen konnten für die Studie ausgewertet werden, 31 davon aus Österreich, 18 aus Spanien und 26 aus Großbritannien.

Der*die typische Shiatsu-Praktiker*in ist weiblich, in den 40-er-Jahren und mit akademischer Bildung. Shiatsu übt sie seit etwa 9 Jahren aus und hat meist auch noch Qualifikationen in anderen alternativen Behandlungsmethoden. Im Ländervergleich zeigen sich zahlreiche Unterschiede. So ist beispielsweise die Berufspraxis in Österreich mit durchschnittlich sieben Jahren deutlich kürzer als in Großbritannien (12.6 Jahre) oder die zusätzliche Anwendung anderer alternativer Methoden in Spanien mit 83 Prozent deutlich häufiger als in Österreich (36 Prozent).     

 ÖsterreichSpanienGroßbritannienGesamt
Weiblich (Prozent)71508169
Durchschnittliches Alter (Jahre)41 47 48 45
Durchschnittliche Praxiszeit (Jahre) 7,0  9,0 12,6 9,4
Vollzeit-Shiatsu (Prozent)58 67 44 55
Shiatsu-Unterricht (Prozent)48 50 73 57
Ausbildung in anderer alternativer Methode (Prozent)81 100 64 80
Anwendung anderer alternativer Methoden (Prozent)36 83 44 50

Als ergänzende alternative Methoden werden vor allem verschiedene Formen der Massage angewendet, aber auch Taiji, Qigong, craniosakrale Behandlungen, Akupunktur, Reiki und Reflexzonenbehandlungen.

Behandlungsstile

Als der am häufigsten verwendete Stil zeigt sich die Zen-/Masunaga-Tradition. Und während in Österreich ein großer Prozentsatz ausschließlich diesen Stil praktiziert (55 Prozent), überwiegt in Spanien (67 Prozent) und Großbritannien (58 Prozent) die Kombination verschiedener Techniken.

(alle Angaben in Prozent) ÖsterreichSpanienGroßbritannienGesamt
TCM- Theorie und -Praxis5
Masunaga / Zen Shiatsu52 17 31 36
Kombinationen26   67 58 47
Anderer Stil16 11 12  
Ergänzende Techniken65 67 35 55

Ergänzend zu Druck- und Dehntechniken werden von nahezu der Hälfte der befragten Shiatsu-Praktizierenden Moxa-Anwendungen (55 bis 59 Prozent), Schröpfbehandlungen (in Österreich 45 Prozent, in Spanien 24 Prozent und in Großbritannien 8 Prozent) angewendet.

Nahezu alle PraktikerInnen geben ihren KlientInnen Ratschläge und Empfehlungen, z.B. in Hinblick auf Übungen, Selbstbehandlungen und Ernährungsempfehlungen sowie zu Fragen des Lebensstils oder der Körperhaltung. Weitere Empfehlungen (in der Tabelle unter „Andere“ vermerkt) waren die Konsultation eines*einer alternativen oder konventionellen Ärzt*in oder auch eines*einer Psychotherapeut*in.

Ratschläge (alle Angaben in Prozent)ÖsterreichSpanienGroßbritannienGesamt
Übungen941009696
Ernährungsempfehlungen87839689 
Lebensstilempfehlungen84   83 96  88 
Hinweise zur Körperhaltung81  78 77 80
Punkte- und Meridian-Empfehlungen zur Selbstbehandlung74 72 92 80
Empfehlung eine*n andere*n Shiatsu-Praktiker*in zu konsultieren65 89 85  77 
Andere32 17 35  29 

Anmerkungen/Fußnoten

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