Bach, Daniel: Effectiveness and Cost-Effectiveness of Tuina for Chronic Neck Pain

japanischer Brunnen

Die Studie “Effectiveness and Cost-Effectiveness of Tuina for Chronic Neck Pain: A Randomized Controlled Trial Comparing Tuina with a No-Intervention Waiting List” wurde von Daniel Bach et al.1Daniel Pach, Mike Piper, Fabian Lotz, Thomas Reinhold, Mirja Dombrowski, Yinghui Chang, Bin Liu, Susanne Blödt, Gabriele Rotter, Katja Icke und Claudia M. Witt. im Oktober 2017 im Journal of Alternative and Complementary Medicine veröffentlicht.2http://online.liebertpub.com/doi/10.1089/acm.2017.0209 (Zugriff 25.12.2017).

Zielsetzung und Durchführung

Das Ziel der Studie war zu überprüfen, ob Tuina bei chronischen Nackenbeschwerden mehr ist als eine wohltuende asiatische Behandlung. Verglichen wurden dabei in einer “single-center randomized two-armed controlled” Versuchsanordnung, ob Tuina effektiv und letztlich kostengünstig ist, verglichen mit Patient*innen, die keinerlei derartige Behandlung erhalten.

Insgesamt 92 Patient*innen (jeweils 46 in jeder Gruppe, 87% davon weiblich; das Durchschnittsalter betrug 45,4 Jahre) einer Universitätsklinik, die auf integrative Medizin spezialisiert ist, wurden entweder nicht behandelt oder mit sechs Tuina-Behandlungen innerhalb von drei Wochen. Das Hauptkriterium war dabei die durchschnittliche Schmerzintensität über sieben Tage – vier Wochen nach Beginn der Untersuchung. Zusätzlich wurden weitere Parameter wie Lebensqualität erfragt, aber auch Medikamenteneinnahme und Kosteneffektivität nach 4 und 12 Wochen.

Die Auswahlkriterien waren ein Alter von 18 bis 60 Jahre, eine durchschnittliche Schmerzintensität der letzten sieben Tage von mehr als 40 mm im VAS (0 bis 100 mm) und eine klinische Diagnose „chronische Nackenschmerzen“ mit Nackenbeschwerden über zumindest 12 Wochen. Ausschlusskriterien waren Nackenschmerzen auf Grund einer anderen Erkrankung, infolge eines Schleudertraumas, rheumatische Beschwerden, Bandscheibenvorfall … ebenso die regelmäßige Einnahme von zentral wirksamen Schmerzmitteln aus anderen Krankheitsgründen, Fettleibigkeit (Bodymaßindex über 30), Alkoholprobleme, Schwangerschaft … oder eine aktuelle Behandlung gegen die Nackenbeschwerden als auch Tuina-Behandlungen innerhalb der letzten sechs Monate.3http://online.liebertpub.com/doi/pdfplus/10.1089/acm.2017.0209, S. 2.

Die Behandlung bestand aus einer “soft tissue massage, local muscle stretching, mobilization and traction of the cervical spine”4[4] http://online.liebertpub.com/doi/pdfplus/10.1089/acm.2017.0209, S. 3. sowie der lokalen Manipulation von Schmerz-(Trigger-)Punkten. Der Behandler war ein deutscher Physiotherapeut, der seine Ausbildung in einer zweijährigen nebenberuflichen Ausbildung bei Professor Dr. Alexander Meng (Österreich) erhalten hat und über acht Jahre Erfahrung mit Tuina verfügte. Die Behandlungen erfolgten ohne zusätzliche Kosten.

Ergebnisse

Die Tuina-Behandlungen führten zu einer klinisch bedeutsamen, signifikanten Reduktion der Nackenschmerz-Intensität und einer Verbesserung von Funktionalität und Lebensqualität, wobei keinerlei ungünstige Reaktionen beobachtet werden konnten. Die Kosten in der Behandlungsgruppe wichen zudem nicht signifikant von denen der unbehandelten Gruppe ab und waren damit kosteneffektiv.

Die Einbeziehung eines einzigen Therapeuten mit einer sehr spezifischen Ausbildung (Physiotherapeut mit Tunia-Ausbildung) wie auch der hohe Prozentsatz an Frauen in der Studie, so die Autor*innen, begrenzt die generelle Aussage der vorliegenden Studie. Und als Conclusio formulieren die Autor*innen, dass eine künftige Untersuchung Tuina mit anderen effektiven Behandlungsmöglichkeiten vergleichen sollte.

Anmerkungen/Fußnoten