Erdogmus, Celal B. et al.: Physiotherapy-Based Rehabilitation Following Disc Herniation Operation

Physiotherapie

In der Studie „Physiotherapy-Based Rehabilitation Following Disc Herniation Operation. Results of a Randomized Clinical Trial”1Spine (Phila Pa 1976). 2007 Sep 1;32(19):2041-9, https://journals.lww.com/spinejournal/Abstract/2007/09010/Physiotherapy_Based_Rehabilitation_Following_Disc.3.aspx (Zugriff 01.02.2018). von Celal B. Erdogmus et al.2Celal B. Erdogmus, MD, Karl-Ludwig Resch, MD, Ronald Sabitzer, MD,Horst Müller, PhD,Martin Nuhr, MD, Andreas Schöggl, MD, Martin Posch, PhD, Wolf Osterode, MD, Karl Ungersböck, MD, und Gerold R. Ebenbichler, MD. werden zwei Versuchs- und eine Kontrollgruppe zur Überprüfung der Wirksamkeit der physiotherapeutischen Rehabilitation ab einer Woche nach einer Bandscheibenoperation miteinander verglichen.

Inhalt

Hintergrund

Das Lumbalradikuläre Syndrom (LRS) beruht auf einem lumbalen Bandscheibenvorfall und ist durch die Ausstrahlung von Schmerzen in das Gesäß oder die Beine charakterisiert, die von einem oder mehreren Spinalnervenwurzeln der Lendenwirbel oder des Kreuzbeins versorgt werden. Damit verbunden sind auch neurologische Defizite, die aus dem Druck auf die Nervenwurzel resultieren.

Das Lumbalradikuläre Syndrom hat einen großen Einfluss auf die Inanspruchnahme und die Kosten des Gesundheitswesens. In den Niederlanden beispielsweise (16 Millionen Einwohner) beliefen sich die jährlichen Kosten Mitte der 90er-Jahre für die direkte und indirekte medizinische Versorgung von Bandscheibenvorfällen auf 1,6 Milliarden US-Dollar. Und in Großbritannien verursacht das eine Prozent aller PatientInnen mit Rückenschmerzen, die sich einer Operation unterziehen, etwa 30 Prozent der Gesamtkosten für die Gesundheitsversorgung bei Wirbelsäulenerkrankungen aus. Die Schätzungen der Häufigkeit (Inzidenz) von lumbalen Bandscheibenvorfällen reichen von 25 bis 40 Operationen pro 100.000 Einwohner in Europa und bis zu 70 in den Vereinigten Staaten.

Bis zu 60 % der Patient*innen mit Bandscheibenvorfällen klagen über belastende postoperative Symptome nach einer ersten Operation. Diese niedrigen postoperativen Erfolgsraten hängen der Literatur zufolge mit den Auswahlkriterien für die Operation, den angewandten Techniken und der Heterogenität der angebotenen postoperativen Rehabilitationsprogramme zusammen.

In vielen westlichen Ländern werden postoperativ üblicherweise physiotherapeutische Rehabilitationsprogramme empfohlen, die darauf abzielen, die Zeit der postoperativen Genesung zu verkürzen. Dennoch gibt es überraschend wenig Nachweise zur Wirksamkeit postoperativer Rehabilitationsprogramme für Bandscheibenvorfälle, und die wenigen vorhandenen randomisierten kontrollierten Studien sind von unbefriedigender Qualität und heterogen im Hinblick auf den Beginn der postoperativen Therapie. Ihre Ergebnisse scheinen widersprüchlich, und nur zwei kleine Studien haben die Auswirkungen der physiotherapeutischen postoperativen Rehabilitation mit einem postoperativen natürlichen Verlauf bzw. „Minimalintervention” verglichen.

Die vorliegende Studie wurde konzipiert, um die Wirksamkeit eines physiotherapeutischen Rehabilitationsprogramms zu untersuchen, das eine Woche nach der Operation des lumbalen Bandscheibenvorfalls beginnt. Darüber hinaus sollten die Beiträge spezifischer Effekte zum beobachteten Ergebnis (Wirksamkeit) abgeschätzt werden.

StudienteilnehmerInnen

Die Studienteilnehmer*innen an der Universitätsklinik Wien, die sich einer ersten unkomplizierten Bandscheibenoperation3Standard-Laminektomie und entweder Diskotomie oder Mikrodiskotomie bei einer präoperativen Anamnese von weniger als 6 Monaten. bei einem lumbalen Bandscheibenvorfall unterzogen hatten, wurden von der neurochirurgischen Abteilung an die Ambulanz der Abteilung für Physikalische Medizin & Rehabilitation überwiesen.4Weitere Ausschlusskriterien waren lokale Komplikationen im Operationsgebiet (wie z.B. Diskitis, lokale septische Entzündung, etc.), postoperative Muskelschwäche in den Beinen (über Kraftgrad 2/5), ein Gesamtergebnis auf der LBP-Ratingskala von über 100 Punkten, orthopädische Zustände wie Spinalkanalstenose oder Spondylolisthesis, chronische Schmerzerkrankungen des Bewegungsapparates, definierte neurologische Erkrankungen oder psychiatrische Störungen.

Insgesamt wurden 120 Patient*innen in die Studie aufgenommen, von denen 111 (92,5%) bis zum Ende teilnahmen. Alle neun Abbrüche erfogten kurz nach der ersten Behandlung. Im Vergleich zeigten die Studienabbrecher*innen in ihren Merkmalen keine Unterschiede zu denen, die bis zum Ende dabei blieben. 99 Patient*innen (82,5%) nahmen auch an der Nachbeobachtung nach 1,5 Jahren teil.

Die Charakteristika der Patient*innen zu Studienbeginn und zur mittleren Nachbeobachtungszeit waren (mit Ausnahme des Körpergewichts) zwischen den Gruppen vergleichbar.

Anmerkungen/Fußnoten

  • 1
  • 2
    Celal B. Erdogmus, MD, Karl-Ludwig Resch, MD, Ronald Sabitzer, MD,Horst Müller, PhD,Martin Nuhr, MD, Andreas Schöggl, MD, Martin Posch, PhD, Wolf Osterode, MD, Karl Ungersböck, MD, und Gerold R. Ebenbichler, MD.
  • 3
    Standard-Laminektomie und entweder Diskotomie oder Mikrodiskotomie bei einer präoperativen Anamnese von weniger als 6 Monaten.
  • 4
    Weitere Ausschlusskriterien waren lokale Komplikationen im Operationsgebiet (wie z.B. Diskitis, lokale septische Entzündung, etc.), postoperative Muskelschwäche in den Beinen (über Kraftgrad 2/5), ein Gesamtergebnis auf der LBP-Ratingskala von über 100 Punkten, orthopädische Zustände wie Spinalkanalstenose oder Spondylolisthesis, chronische Schmerzerkrankungen des Bewegungsapparates, definierte neurologische Erkrankungen oder psychiatrische Störungen.

Pages: 1 2 3 4 5